Mittwoch, 3. Dezember 2008

La Paz (Höhe 4058 m) Bolivien

La Paz, die höchstgelegene Großstadt der Welt liegt in einem sehr tiefen und wind-geschützten Talkessel; noch höher ist nur der Stadtteil El Alto und natürlich der nahe gelegene und schneebedeckte Berg Nevado Illimani mit seinen 6439 m. Kontrastreicher könnte eine Stadt nicht sein; neben modernen Wolkenkratzern stehen Wellblechhütten und andere ärmliche Behausungen. Im Stadtzentrum begegnet man abwechselnd sowohl Geschäftsleuten im Anzug als auch bettelarmen Gestalten. Die Paceños sind jedenfalls sehr freundlich und hilfsbereit. Nachdem mein Flug beachtliche Verspätung hatte (ehrlich gesagt war ich überhaupt glücklich, angekommen zu sein) standen mir nur noch die Abendstunden für meine restlichen Weihnachtseinkäufe zur Verfügung. Am nächsten und letzten Tag in Südamerika hatte ich nämlich etwas anderes vor; es gibt in Südamerika neben dem Machu Picchu noch ein anderes Highlight: Die careterra de la muerte, die Todesstrasse. Die heißt einfach so, weil auf keiner anderen Andenstrasse mehr Menschen tödlich verunglücken; statistisch ist alle 3 Tage ein Todesopfer auf diesem 64km-Teilstück zu beklagen.
Startend von La Cumbre auf 4700 m Höhe, stürzt man in 2 Stunden mit einem full suspension bike auf das auf 1300 m liegende Yolosa herunter. Auf der Gefällstrecke von knapp 3400 Höhenmetern erlebte ich innerhalb weniger Stunden mehrere Vegetationsstufen und einen Temperaturunterschied von fast 30 Grad. Während man am Startpunkt noch weit über den darunterliegenden Wolken blicken kann und es bitterkalt ist, kann man in Yolosa von tropischen Temperaturen sprechen. Diese berüchtigte Strecke ist deshalb so gefährlich, weil die nicht-asphaltierte und rutschige Serpentinenstrasse sehr schmal in den Berg geschlagen ist. Es gibt keine Leitplanken oder ähnliches. Und seitlich erstreckt sich ein steiler und sehr tiefer Abgrund. Erschwerend kommen plötzliche Gerölllawinen und entgegenkommende Fahrzeuge hinzu.
Nach 2 Stunden Nervenkitzel ist man völlig erschöpft und spürt seine Arme nicht mehr. Aber wenigstens sind sie noch dran...

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