Montag, 17. November 2008

Huancayo (Höhe 3271 m)

Mit einem alters-schwachen Bus ging es in guten 8 Stunden nach Huancayo. Hier konnte ich endlich Erfahrung mit der "dünnen" Luft machen - es sollte Tage dauern, bis ich mich an die Höhe der Anden gewöhnt hatte; ich hatte mehrere Tage lang Kopfweh und man ist nach einer Treppe völlig außer Atem, Herzfrequenz locker bei 140 bpm. Irgendwie ist mir klargeworden, warum in den Hochlagen der Anden kein Peruaner raucht. Huancayo ist deutlich weniger touristisch, bietet aber in der Umgebung trotzdem viele landschaftliche Highlights an. Hier habe ich auch zum ersten Mal Alpakafleisch gegessen. Das ist eigentlich so lecker, dass es neben Forelle und anderen typisch peruanischen Gerichten oft auf meiner Speisekarte war. Erinnert in Bezug auf Konsistenz und Geschmack an Lammfleisch. Insgesamt ist die Küche eher "rustikal" und würzig, ständiger Begleiter ist die Kartoffel, von der es angeblich viele hundert Sorten gibt. Hier in Huancayo ist mir zum ersten Mal richtig klar geworden, wie arm die Peruaner tatsächlich sind. Die Häuser sind winzig, und wer es sich leisten kann, der baut in Ziegelbauweise. In der Regel werden die Häuser nicht verputzt, und über viele Jahre prangen an praktisch jedem Hausdach Stahlträger heraus - sobald die Besitzer zu ausreichend Geld kommen, wird ein zweiter oder dritter Stock gebaut. Mir wurde erzählt, dass es noch einen anderen Grund dafür gibt. Da das Haus nicht fertig gebaut wird, muss auch keine Steuer auf das Heim bezahlt werden. Im Ergebnis führt das skurilerweise dazu, dass 90% der Hütten nicht fertig gestellt werden. Und das überall in Peru!


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