Sonntag, 16. November 2008

Lima (Höhe 64 m)

Nach insgesamt 3 Flügen über London und New York und 28 Stunden später kam ich endlich in Lima an. Während der Flug mit American Airlines zu den demütigsten Erfahrungen meines Lebens gehörte, war die peruanisch-chilenische LAN vergleichsweise ein wahrer Luxus. Irgendwie ist mir schnell klar geworden, weshalb AA schon zigmal zahlungsunfähig war (Chapter 11!!) - wer mit dieser Company reist, will das nicht. Er muss. Die Boeing 757 war sicher mal sehr modern. Das müsste so um 1977 gewesen sein. Die weiblichen flight attendants waren unstreitig kurz vor ihrer Pensionierung und fast gezwungen unmotiviert. Meinen Eindruck zur optischen Erscheinung erspare ich mir an dieser Stelle einfach.

Zum Glück war ich vorgewarnt; Lima könnte zur hässlichsten Stadt Südamerikas gehören - weswegen ich nicht vorhatte, dort ewig zu bleiben. Lima ist laut und erstickt förmlich in Abgasen. Durch die zweifellos vorhandene Kriminalität stattet jeder Autobesitzer seine verrostete Kiste mit einer Hobby-Alarmanlage aus, die dann auch schon beim Ansehen losgeht. Beim Einschlafen wird man mit einer unglaublichen Kakophonie von Pkw-Alarmanlagen begleitet... und erwacht mit den bekannten Geräuschen einer 5 $ Alarmanlage...
Tatsächlich ist das Viertel Miraflores für peruanische Verhältnisse noch einigermaßen annehmbar, und die Altstadt - Magnet für Touris - sogar ganz nett. Die Umstellung nach meinen Südostasienreisen war gar nicht ganz so einfach, und in einer Hinsicht hatte ich mich ohnehin komplett getäuscht: Mit Englisch kommt man definitiv nicht weiter - weil es praktisch keiner spricht. Zum Glück kam ich mit meinen "Grundkenntnissen" in Spanisch weiter, sodass es selten zu Missverständnissen kam. Anders als in Asien wird ständig davor gewarnt, in nicht "geeignete" Viertel zu gehen. Das kann schon beim Abbiegen in eine falsche Strasse sein, und die Warnungen gelten erst recht bei Dunkelheit. Von manchen vorbeifahrenden Taxifahrern wurde ich mehrmals angesprochen, ich solle doch besser umkehren, wenn ich in im Begriff war, in ein "zweifelhaftes" Viertel zu spazieren. Vielleicht naiv, aber die Warnungen in Reiseführen und in Hotels scheinen mir manchmal etwas übertrieben; im Grunde sind die allermeisten Peruaner sehr freundlich und hilfsbereit - mir ist jedenfalls auf meiner Reise nie etwas Unangenehmes passiert.
An das Wetterphänomen in Lima könnte ich mich nie gewöhnen, monatelang ist es unmittelbar an der Pazifikküste aufgrund klimatischer Verhältnisse nebelig und trüb. Nach einigen Kilometern im Landesinneren wird es wieder schön - und es regnet praktisch das ganze Jahr nicht (hier könnte sich München 'ne Scheibe abschneiden). Entsprechend kann man dann auch von einer kargen und wüstenartigen Landschaft sprechen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

das nächste Mal komm ich mit!!